Die gefahrenen Einzeletappen sind bei den jeweiligen Tagen zu finden. Für Vergrösserung aller Bilder doppelklicken. Wenn ich dann welche aufgeschaltet habe...
So richtig zum Schreiben zumute ist aktuell mir nicht. Es ist etwa 33° Celsius, ich bin seit einigen Tagen vergrippt und schon seit Fünf
Uhr auf den Beinen. Sehr ereignisreich war die Fahrt nicht. Insbesondere da ich der Hitze wegen ziemlich pressiert habe. Einige Dinge weiss
ich jedoch zu berichten.
In Aussicht auf die anstehende Wärme habe ich gestern noch die Route angepasst. Die Nacht ist kurz und Rita leistet mir am Morgen früh
Gesellschaft. Ohne etwas zu essen. Kurz nach Sechs tanke ich unten im Dorf voll. Bis nach Le Locle fahre ich hautsächlich auf der Autobahn
und der Hauptstrasse. Zu dieser frühen Stunde am Sonntag Morgen sind kaum Autos unterwegs. Es geht gut vorwärts. Irgendwann in den
jurassischen Bergen fühlt sich der Kontakt zum Schalthebel etwas glitschig an. An geeigneter Stelle halte ich und prüfe den unteren Teil
der Aprilia auf ein Leck. Alles ist gut. Einzig beim Ausgang des Alternatorkabels schwitzt der Motor wie üblich leicht. Auch der
Hinterreifen ist trocken. Woher der Tropfen Öl auf dem Schalthebelgummi stammt kann ich nur vermuten. Vielleicht von der Autobahnfahrt
und der schwitzenden Stelle. Nach eineinhalb Stunden überquere ich die französiche Grenze. Beim vorangehenden Tanken kontrolliere ich
noch einmal auf Ölverlust. Immer noch ist alles gut. Durch den Jura fröstelt mich etwas. Im Bewusstsein, dass sich das am gegen Mittag ändern
wird, geniesse ich es. Ich folgen dem Doubs und passiere den Ort selbigen Namens. Der Fluss führt wenig Wasser, was mich nicht wundert.
Bevor ich ganz ins Flache komme, ist eine Biopause mit etwas Verpflegung angesagt. Dann geht es zügig weiter.
Weiter im Flachen und zu fortschreitender Stunde wird es immer wärmer. Die Landschaft entspricht dem was ich von Frankreich kenne. Etwas
Abwechslung bingt die Weingengend um Chardonnay. Ich halte für ein Bild des Ortschildes und den umliegenden Rebbstöcken. Die Route ist
zwar schön aber es wird immer wärmer. Mit dreissig Stundenkilometer durch die Orte zu zuckeln verschafft keine Kühlung. Ich bin froh
um jedes Stück Wald das ich in den Hügeln durchquere. Die Lüftungsöffnungen an meiner Schutzbekleidung sind schon lange offen und
tragen nur begrenzt zu meiner Kühlung bei. In der nächsten grösseren Ortschaft halte ich um zu tanken. Es ist Elf Uhr und schon gegen
dreissig Grad warm. Noch fehlen Hundert der insgesamt rund vierhundert Kilometer. Zum Glück kann ich meist mit Neunzig fahren und in den
Strassendörfern ist vielfach Siebzig erlaubt.
Ich komme in einen Ort auf einem Hügel. Unvermittelt stehe ich vor der für den Verkehr gesperrten Hauptstrasse. Habe ich die
Beschilderung der Umleitung übersehen? Eilends suche ich eine Umfahrungsmöglichkeit. Weit unterhalb des Ortes gerate ich auf eine neu
mit Splitt versehene Nebenstrasse. Mit dem Motorrad ein wahrer Genuss! Neben dem Wärmeschweiss bekomme ich nun noch Angstschweiss. Zum
Glück ist das Geeier nach zweihundert Metern vorüber und ich fahre den Hügel wieder hoch um am Ortsende auf die Hauptstrasse zu treffen.
Noch fünfundzwanzig Kilometer! Ich bin froh. Auch über meinen weissen Helm. Mir ist dadurch sicher ein Grad kühler. Zum Glück hat es keine
Schleicher vor mir. Die einzige Ampel in La Clayette ist selbstverständlich auf Rot. Ich köchle zwei Rotphasen vor mich hin. Endlich am
Hotel! Es ist Halbeins. Ich ströme vor Schweiss. Und an mir vorbei die Leute welche in der Gastwirtschaft ihr Mittagessen einnehmen wollen.
Es herrscht Hochbetrieb. Die Wirtin findet keine Reservation während ich mit den in den Jackeärmeln klebenden Armen kämpfe. Der Wirt findet
meine Reservation und geleitet mich in die gengenüberliegende Scheune wo das Motrrad deponiert wird. Heute fahre ich keinen Meter mehr! Im
Zimmer Nummer elf kann ich mir endlich den Temperaturen angepasste Kleidung überstreifen. Gleich wird der Flüssigkeitsverlust mit einem
Liter Wasser kompensiert. Die Kühle des Zimmers geniesse ich bei Studentenfutter und einem Riegel. Ich fühle mich zwar schlapp wegen der
Anstrengung und meinem Infekt, muss aber raus und mich im Ort umsehen.
So schlendere ich vorbei am Schloss das von einer Staumauer abgeschlossen einen See bildet. Entlang dem Ufer und zum Glück im Schatten
der Platanen wandle ich nach Norden bis gegen das obere Ende des Etang. Dort, bei einem Minigolfplatz, kaufe ich zwei Halbliterflaschen
Wasser und setzt mich auf eine Bank. Ein Pedalo häng schräg auf der Böschung ins Wasser. Besser gesagt grüne Suppe. Entlang des ganzen
Wegs hierhin sind Schilder angebracht welche darauf hinweisen, dass der See privat ist. Es darf nicht gefischt und gebadet werden. Für
das Fischen braucht es eine Genehmigung und darin Baden würde ich eher nicht. Wie wohl die Karpfen und anderen Fische schmecken welche
sich darin befinden und von zwei einsamen Anglern gejagt werden?
Später am Nachmittag sitze ich erst im Hotelgarten und schreibe und trinke Wasser. Dann treibt mich der Hunger in ein Lokal. Ich brauche
Salz! Bis der Koch seine Arbeit aufnimmt, dauert es noch etwas. Immerhin bekomme ich ohne mein Bedürfnis kund zu tun, etwas Salzgebäck
gereicht. Das reicht zum Überbrücken. Um Halbsieben kann ich mein Menü Express bestellen. Fleisch mit Fritten. Des Salzes wegen. Salat und
Nachspeise sind inbegriffen. Dazu sind es ein Liter Wasser und eine Cola. Nun kehren die Lebensgeister weiter zurück. Es gelingt mir
so gestärkt die abendliche Wärme zu geniessen bevor ich im Hotelgarten den Bericht fertig schreibe.
Die Nacht ist ruhig und heiss. Um neun fahre ich los. Die Strecke über Land ist in die ersten zwei Drittel kurvenreich und hügelig. Die
Dörfer liegen grosszügig verstreut in der Landschaft. Es geht in die Eben um Clermont-Ferrand. Die Stadt liegt mitten auf meinem Weg. Ich
umfahre sie und ihre Vororte grosszügig. Hinauf geht es um die erloschenen Vukankegel der Auvergne. Der Puy de Dome ragt dominant hervor.
Auf senem Plateau reckt sich ein riesiger Sendemast in die Höhe. Diesen Berg will ich morgen zu Fuss erklimmen. Er ist knapp 1500 Meter
hoch. Drei andere Vulkankegel sind noch höher und ragen bis zu 1800 Meter in den Himmel. Ausserhalb von Clermont- Ferrand passiere ich
Volvic. Mir kommt die Werbung für Wasser in den Sinn. Kurz darauf fahre ich am riesigen Firmengelände welches an einem Hang steht vorbei.
Weiter in die Berge sehe ich den Ort Laschamps markiert. Dort wollte ich eigentlich ein zimmer buchen, habe aber nichts oder
widersprüchliche Aussagen erhalten. Schade! der ORt wäre zwischen zwei Vulkankratern gelegen. So geht meine Reise weiter über den kleinen
Pass durch die Wälder. Auf der Passhöhe ist mir nun auch klar, weshalb das dort gelegene Herberge keine Antwort gesendet hat. Wegen
dauerhaft geschlossen ist zu. Ich bin gespannt was mich in Olby erwartet. Auf den Bildern sah es wirklich nett aus.
Um Zwölf bin ich vor Ort und lese, dass man erst um Drei empfangen wird. So setzte ich mich in ein nahe gelegenes Lokal. Leider kann ich
nicht draussen sitzen. Alles ist reserviert. Schon bald strömen die Arbeiter ins Lokal und bedienen sich am Vorspeisenbuffet. Der
Hauptgang und der Dessert wird dann serviert. Das Menu ist mir zuviel und ich nehme nur die Lasagne. Rund eine Stunde flizen die Chefin
und die Kellnerin umher. Dann kehrt Ruhe ein. Bis um Drei bleibt mir noch über eine Stunde Zeit. Ich möchte endlich aus den Schutzhosen
und den Stiefeln. Ich könnte die kurzen Hosen hervorholen und mich umziehen. Besser ist es, wenn ich noch Abendessen für heute und
Verpflegung für meinen Aufstieg morgen kaufe. Die Satteltasche darf ich bei der Wirtin deponieren. Der nächste offene Laden liegt fünfzehn
Minuten entfernt. Ich kaufe was ich brauche und tanke auch gleich noch.
Noch ist es nicht Drei Uhr als ich zurück bin. So recherchiere ich, was es in der Gegend noch zu sehen gäbe und stosse auf ein öffentliches
Strandbad an einem See. Der liegt eine Viertelstunde in die andere Richtung. Dort will ich später hin.
Um Drei ist noch niemand da. Ich wähle die angeschriebene Telefonnummer und hinterlasse eine Nachricht. Nach einigen Minuten werde ich
zurückgerufen. Die Freundliche Frau kommt in einer Minute. wir beide treffen gleichzeitig ein. Mich freut, was ich sehe, alles ordentlich
und grosszügig. Das Zimmer ist sauber und die Einrichtung neu. Wir besprechen das Geschäftliche. Ihre kleine Tochter weist mich auf den
WiFi- Code hin. Morgen um Acht wird das Frühstück vereinbart. Ich installiere mich und packe die Badesachen ein. Die Fahrt auf der neu
asphaltierten Departementsstrasse ist schnell und Aussichtsreich. Ich sehe einen Rastplatz, von aus sich möglicherweise noch Bilder von
der Landschaft machen lassen.
Das Strandbad ist gut besucht. Es tummeln sich viele Leute im eingegrenzten Wasser. ICh ziehe mich in den modernen Toiletten um. Am Hang
im Schatten frage ich drei junge Leute, ob sie auf meine Tasche aufpassen können. Endliich kann ich etwas Abkühlung geniessen. Nach
meiner Rückkehr sind sie dran. Ich beobachte noch etwas das Geschehen und verlasse nach Sechs den Ort, während immer noch Leute kommen,
die nach getaner Arbeit ebenfalls Abkühlung suchen. Auf dem Rückweg haltei ch am Rastplatz um die Landschaft einzufangen. Leider nimmt
das Auge mehr wahr als mit der beschränkten Telefonkamera möglich ist. Ich bin etwas enttäuscht den Zauber wider erwarten festhalten zu
können. Vielleicht gelingt mir da morgen vom Puy de Dome aus besser.
Nach dem Abendessen, Kiwi, Dosensalat, Brot und Apfel schreibe ich noch am Bericht. Die Kirche siebzig Meter neben meinem Zimmer hat vor
einiger Zeit Acht geschlagen. Mal sehen wie es um die Nachtruhe steht. Morgen weiss ich mehr. Der laue Abend lock mich zu einem
Spaziergang durch Olby. Nach zehn Minuten gelange ich zufällig an den Freidhof und kann meiner Passion diese zu besuchen nicht wiederstehen.
Mich erstaunt, wie klein der Fiedhof ist. Doch schon bald ist klar weshalb. Es gibt keine Einzelgräber. Alle sind in Failiengräbern
untergebracht. Macht den Anschein, dass hier niemand zerstritten war und alle friedlich beieinander ruhen. Wie üblich lese ich die Daten
und Namen und erfahre die hauptsächlichen Familiengeschlechter. Meine Runde durchs Dorf kann ich danach nicht wie geplant weitergehen, da
sich ein aggresiv kläfender Hund mir in den Weg Stellt. Besser keine Konfrontation und in Ruhe im orange leuntenden Himmel zurück ins
Zimmer um den Abend bei einem Film ausklingen zu lassen.
Die Verfilmung von Lucky Luke hat mich gelangweilt. Das Drehbuch ist Schrott. Die Daltons kamen nicht vor, hätten aber mehr Möglichkeiten
für Unterhaltung geboten als Billy the Kid, Calamity Jane etc... Ich höre es noch Zwolf schlagen und schlafe ein. Die Nacht ist abgesehen
vom Geläut ruhig und für mich erholsam. Zum Ersten Mal seit Tagen fühle ich mich am Morgen nicht kranklich.
Der Weg auf den Nebenstrassen zum Col de Ceyssat dauert elf Minuten. Die Passhöhe liegt auf 1078 Meter. Also habe ich knapp 400 Höhenmeter
bis zum Gipfel des Puy de Dome zu bewältigen. Um Fünfvorhalbzehn habe ich was nötig ist im Heckkoffer verstaut und marschiere los. Der Weg
ist schon zu Beginn steil und windet sich in insgesamt 15 Kehren den Vulkankegel hoch. Etwa Dreiviertel davon liegen im Schatten des Waldes
und von Büschen weiter oben. Der letzte Viertel wird noch steiler und man ist der Sonne schutzlos ausgeliefert. Mir kommen etliche
Bergläufer entgegen. Meine Knie würden das schon lange nicht mehr mitmachen. Punkt zehn bin ich auf dem Plateau und orientiere mich wie
es am Besten zu umrunden wäre. Fur mich passt es im Gegenuhrzeigersinn. Ich hatte bisher gar nicht mitbekommen, dass die Römer hier
einen Merkur Tempel errichtet hatten. Viele der Steine haben sie vom Fuss des Berges hochgeschleppt wie Untersuchungen zeigen. Es würde
mich nicht ersatunen, wenn dieser auf einem gallischen Heiligtum errichtet worden wäre. Schliesslich liegt das ehemalige gallische Oppidum
von Gergovia in der Nähe. Diese Höhenfestung der Averner wurde um 52 vor Christus von Gaius Julius Cäsar belagert aber nicht eingenommen.
Es weht ein leichter Wind und auf knapp 1500 Meter Höhe ist es etwas kühler. Gleitschirme kreisen neben dem Sendeturm. Etliche davon als
Tandem. Ich lasse mir Zeit beim Umrunden des noch leicht sichtbaren Kraters. Mache Fotos und betrachte die vielen erloschenen Schlote der
ehemaligen sich von Nord nach Süd ziehenden Vulkankette. Die Anzahl der Touristen hält sich in Grenzen. Die Meisten sind mit der Bahn
die sich einmal im Kreis um den Kegel windet hochgefahren. Die Wege sind auf den Massentourismus ausgelegt und betoniert. Die überall zu
der Landschaft vorkommenden Erklärungen sind aufschlussreich und auch in Deutsch. Nach eineinhalb Stunden auf der Gipfel und einer Stärkung
mache mich an den Abstieg. Meine Knie schonend lasse ich mir Zeit. Kurz nach Zwölf bin ich unten, fahre in die Unterkunft und will mich
noch für den Nachmittag schlau machen.
Lieber hätte ich das Plateau des ehemaligen gallische Oppidums von Gergovia mit seinem Museum besucht. Das Museum ist heute leider
geschlossen. So mache ich mich auf zur Burg von Murol. Diese trutzt auf dem Basaltsockel eines Vulkans scheinbar noch heute jedem Angriff.
Nach einer halben Stunde bin ich dort. Der Aufstieg ist kurz und heiss. Der Eintritt kostet zehn Franken. Einige Schulklassen sind mit
mittelalterlich gekleideten Führern unterwegs. Ieh begnüge mich mit der erhaltenen Broschüre in Deutsch. Irgendwie erinnert mich die Burg
an einen Bunker, so monolitisch wirkt sie von Süden. Nördlich sind deutlich jüngere Gebäude angebaut. Im Kern wurde immer wieder an und
umgebaut. Leider fehlen etliche Wände und Decken. Die Geschosshöhen kann man noch gut an den Feuerstellen erkennen. Insgesamt bietet der
Rungang viel Lehrreiches und wird durch Gegenstände und Beispiele illustriert. Zum Glück bringen die dicken Steinmauern etwas Kühle.
Trotzdem trinke ich nun sicher schon den vierten Liter heute. Mir reichen die alten Steine für ds Erste. Einige Motorradminuten entfernt
liegt der Lac de Chambon. Da will ich hin.
Dort angekommen ist mir etwas schwummrig und so kaufe ich mir als erstes eine Tüte Chips um Salz zu bekommen. Die Tüte wird gleich im
Schatten verspeist. Im Gegensatz zum Lac d' Aydat an dem ich gestern war, ist das Wasser hier viel grüner. Schmutzig wirkt es nicht. Eher
so, als würde die Färbung von der umgebenden Natur stammen. Der grosse Parkplatz ist nicht einmal zur Hälfte voll. Ich kann mir vorstellen,
was hier in einer Woche mit dem Beginn der französichen Ferien abgeht. So lese ich es zumindest aus der grosszügig vorhandenen Infrastrukur.
Der gepflegte Strand ist sauber. Wie am anderen See, gibt es auch hier einen überwachten Bereich. Dann endlich ins Wasser. Kaum bin ich
vollständig darin und knapp abgekühlt, ziehen sich Wolken zusammen und drohen donnernd mit Gewitter. Wäre ich mit dem Auto da, würde mich
das nicht kümmern. So aber schon. Sehr gerne wäre ich noch etwas geblieben. Sollte wohl nicht sein. Zum Glück sieht in meine Richtung
der Himmel besser aus und wird während der Heimfahrt noch offener. Kurz vor der Abzweigung nach Olby tanke ich für morgen voll und kaufe
Wasser um einmal kein Chloraroma zu haben. Das Wasser schmeckt hier im Gegensatz zu La Clayette jedoch viel weniger danach.
Im Restaurant von gestern trinke ich einen Kaffee und kontrolliere die Route von morgen auf Tankstellen. Die letzte vor dem Massiv des
Cantal welches ich überqueren will wir in die Route einbezogen. Im kleinen Laden gegenüber ergänze ich mein Nachtessen und beim Bäcker
kaufe ich noch ein Eclair für mein Frühstück von morgen. Nachher lasse ich mich wie gestern auf dem Sitzplatz nieder und schreibe am
Tagesbericht bis ich Hunger bekomme. Nun ziehen sich auch hier die Wolken grau zusammen und mein Nachtessen im Zimmer wird vom leichten
Regen begleitet. Der Kiesplatz unter mir ist noch so heiss, dass der kurze Schauer sogleich verdunstet ist. Etwas Abkühlung hat er
trotzdem gebracht. Es bleibt grau. Mal sehen wie das Wetter morgen wird.
Bei Sonnenaufgang bin auf den Beinen und fahre nach den Vorbereitungen um Sieben los. Die tiefstehende Sonne am wolkenlosen Himmel blendet.
Nach einer halben Stunde auf dem Töff fahre ich an der gestern besuchten Trutzburg vom Murol vorbei. Dann geht es weiter in unbekanntes
Gelände Richtung südlicher Auvergne. Auf der Karte gesehen, schlage ich einen südwärts gerichteten Hacken, anstelle in direkter Linie von
Olby nach Beynac zu fahren. Durch diesen Umweg will ich über den Col de Mary. Dieser liegt, wie könnte es in der Auvergne anders sein, auf
einem ehemaligen riesigen Schildvulkan von ursprünglich 80 km Durchmesser und 3000 Meter Höhe. Der bisher grösste bekannte in Europa. Das
lässt sich jetzt nur noch vom Satelliten aus erahnen. Heute ist er durch Erosion von Tälern durchzogen und beinahe zur Hälte abgetragen.
An Höhe sind dem Kegel nur 1800 Meter geblieben. Aber vorerst geht es durch die Monts Dore deren höchster Punkte ebenfalls bei über 1800
Meter liegt. Die Landschaft ist lieblich und die Fahrt von wenig Verkehr geprägt. Nach den Monts Dore geh es etwas hinunter. Nicht allzulang.
Im Tal unten nehme ich die Möglichkeit wahr, sicherheitshalber zu tanken.
Nach einem kurzen Aufstieg durch bewaldetes Gebiet komme ich in die Berge des Cantal. Erst geht es eher flach eines der bis zum Puy de
Mary reichenden Täler hinauf. Um eine Kurve kommt mir unvermittelt ein Traktor mit gesenkter Heugabel entgegen. Der Depp sollte das Ding
hochgeklappt haben! Zum Glück fahre ich defensiv. Die grausige Vorstellung an der Gabel aufgespiest zu sein, verfolgt mich noch etwas.
Heute lasse ich mir Zeit Fotos zu machen und halte dfür öfters kurz an. Es scheint jetzt um Neun die Zeit zu sein, das Vieh auf die Weiden
zu treiben. Einmal kommt mir eine Herde wie auf der Perlenschnur aufgezogen entgegengetrottet. Kurz darauf beim zweiten Mal, zu Beginn
des eigentlichen Passes, kommt eine Herde gerade vor mir aus dem Stall. Zum Glück halte ich im Schatten einer Pappel. Zusammen mit zwei
Gümmeler die ebenfalls warten müssen. Diese Herde ist nicht so diszipliniert wie die erste und es wird öfters am Strassenrand etwas Gras
gefressen. Aber nur bis die Bäuerin mit dem Stock auf den Hintern klopft. Nach einer Viertelstunde sind alle auf die Weide abgezweigt
und ich kann weiter.
Keine zehn Minuten später bin ich auf der Passhöhe. Wirklich imposant wie sich die riesigen Täler in alle Himmelsrichtungen in die Hänge
gefressen haben. Nach einer kurzen Pause mit Flüssikeitsausgleich geht es über eine Stunde den Bergflanken folgend hinunter ins Flache.
Ich durchquere ein, zwei interessant scheinende Orte. Doch das Thermometer steigt mit fortschreitender Stunde und später wird es zur Qual
in der Schutzleidung. So verzichte ich auf eine Visite der Dörfer. Mein erster Halt ist in Argentat für einen Kaffee. Der weitere Weg
verläuft ab hier entlang dem Fluss Dordogne. Noch habe ich eine gute Stunde Fahrt vor mir und am Horizont mache ich ein graues Wolkenband
aus. Noch 35 Kilometer bis zum Ziel. Die Wolkendecke schliesst sich über mir und es windet. Solange es so bleibt, soll es mir recht sein.
Es fährt sich angenehmer so.
Je weiter ich dem Fluss folge, desto mehr Touristen sind zu erkennen. Kein Wunder bei diesem von Kalksteinklippen gesäumten Flusstal mit
seinen vielen hystorischen Gebäuden und Burgen. Sehr gefragt scheinen Flussfahrten mit billigen Plastikkanus zu sein. In allen Farben
wimmelt es davon auf dem Wasser. Grosse damit beladene Anhänger kommen mir entgegen. Um Eins bin ich Beynac und biege am Ortseingang
scharf rechts in eine kleine Gasse ein, welche einen Hang hoch führt. Eine Minute später bin ich auf einer Anhöhe beim Hof La Porte. Es
wird an einem Scheunentor gearbeitet. Die Chefin steht schon bei mir und meint sie hätten mich schon gestern erwartet. Ich bekomme kurz
Panik, dass meine Zeitplanung um einen Tag verschoben ist. Doch die liebe Frau hat sich im heutigen Datum geirrt. Ich bin erleichter.
Das wäre der Super-GAU mit meiner ganzen orchestrierten Hotelplanung gewesen. Irgendwie ist die Chefin in Eile und hat wenig Zeit für
Erklärungen. Soweit passt ja alles. Im Zimmer im ersten Stock des am Haus angebauten Turms ist es warm. Die Sonne hat über Tage das
Kalksteinmauerwerk aufgeheizt. Es strahlt nach innen ab. Ich bin bald umgezogen und der Nachmittag ist noch jung. So kann ich mir beim
Besuch des hoch über der Dordogne auf einem Kalksteinvorsprung liegenden Schlosses die Beine vertreten.
Nach zehn Minuten Fussmarsch den Hügel hinauf entrichte ich den Wegzoll, heisst modern nun Eintritt und lade über einen QR-Code den
Audio-Führer hinunter. Blöd habe ich meine Kopfhörer nicht aus dem Zimmer mitgenommen, denn ich möchte nicht wie die meisten mit
quäkendem Telefon durch das Schloss spazieren. Die virtuelle Führung ist wirklich gut gemacht. Sie erklärt den Wandel vom befestigten
Stützpunkt aus einem Bergfried heute bestehend zum Herrschaftssitz mit Kontrolle der Handelsrouten auf dem Land und dem Fluss. Auch in
die Burg wurde einiges in die Reparatur investiert. Einziger Mangel ist, dass sich der Führer teilweise auf Orte bezieht die ich entweder
nicht finde oder versperrt sind. Von der Terasse als höchster Punkt ist die Aussicht umwerfend. Weit unter mir treiben die bunten Kanus
auf dem Fluss. Nachdem ich alles gehört und gesehen habe, gehe ich die steilen Gassen durch das Dorf zur Dordogne hinunter. Alles
versprüht einen für mich sehr reizvollen antiken Charme. Ob ich ihn das ganze Jahr mit tausenden Turisten Teilen möchte, bezweifle ich.
Schön etwas ausserhalb eine Unterkunft an ruhiger Lage zu haben. Der Hof heisst genau La Porte Foie gras Gauthier. Doch habe ich bisher
weder Gänse gesehen noch gehört. Mir ist es sehrrecht, dass hier keine Gänse gestopft werden.
Ich schlendere auf dem Steg zwischen Dorf und Fluss zum Ortsende und setze mich dort ans Ufer um meine gekaufte Cola zu trinken.
Währenddessen ziehen dutzende Kanus an mir vorbei. Gelegentlich schippert ein Kahn mit Leuten hoch und runter. Die Staunenden werden
von einer Führerin über das zu Sehende aufgeklärt. Genug der Szene und mit meinem Nachtessen beschäftigt! Alleine in einem Restaurant
zu sitzen habe ich keine Lust. Also steige ich erst den Hügel zum Hof hinauf und später trotz gegenteiligem Vorsatz nochmals auf das
Motorrad um in Sarlat la Caneda zu Essen zu kaufen. Im riesigen Leclerc Laden finde ich das Gewünschte. Zurück ist es kurz nach Sechs
setze ich mich im Freien vor meinem Zimmer an einen Tisch und stärke mich für das allabendliche Schreiben meines Reisetagebuchs. Das
Tippen kann ich nicht draussen beenden. Bei nachlassendem Wind quälen mich die Mücken zu sehr. Die letzen Abschnitte werden im Zimmer
beim Zirpen der Grillen draussen vollbracht.
Die Wärme in der Nacht ist zum Aushalten. Zwar gibt es um Halb Neun Frühstück, doch der Wecker holt mich um Sieben aus dem Schlaf. Für
heute besteht noch kein abschliessender Plan. Irgendwie mag ich mich nicht mit dem Mittelalter oder Gärten beschäftigen. Trotz meiner
Skepsis des Nachbaus der steinzeitlichen Höhle von Lascaux fahre ich hin zum Lascaux 4 genannten Komplex. Wegen der Schäden durch
die Ausdünstungen der Besucher und Sporen wurde die originale Höhle im 1963 gesperrt und darf nur noch von Spezialisten betreten werden.
Kurz vor Zehn stehe ich vor dem ultramodernen Betonbau welcher im Jahr 2016 fertig gestellt wurde und alles was es zu wissen gibt vereint.
Das Glück ist mir hold. Gerade ist eine Gruppe zur Führung auf aufgebrochen und ich kann mich dieser auf dem Museumsdach anschliessen.
Schnell erhalte ich noch ein Empfangsgerät mit Kopfhörer. Einführend wird mittels Videoanimation auf die Fauna vor etwa zwanzigtausend
Jahren eingegangen. Dann begeben wir uns zur zu 80% exakt nachgebauten Höhle mit ihren Malereien. Ich bin erstaunt wie präzise alles
nachgebaut und bemalt wurde. Einzig die in echt niederen Passagen sind hier für den bequemen Durchgang abgetieft. Es ist faszinierend, was
diese wahren Künstler an dreidimensionaler Lebendigkeit mit einfachen Mitteln vollbracht haben. Eine solche Echtheit der Darstellung
wurde erst wieder vor einigen hundert Jahren erreicht. Neben der schummrigen Beleuchtung liegt auch die Temperatur zur Umgebung passend
um die fünfzehn Grad. Alles fühlt sich sehr echt an und ich wider Erwarten absorbiert von der Kunsthöhle.
Die Führerin spricht mit angenehmer Stimme und trifft den richtigen Ton zwischen Wissenschaft und Anregung. Sie hebt mit einer Lampe die
Tierdarstellungen hervor, welche sie beschreibt. Es gibt Pferde, Auerochsen, Kühe und Hirsche zu bestaunen. Die Führung durch die
Höhlenreplik dauert etwa Dreiviertelstunden. Ich habe in der Steinzeit schwelgend die Zeit vergessen. Umso härter trifft einen beim
Ausgang in einen Innenhof des Museums das grelle Tageslicht. Doch damit ist erst die Führung zu Ende. Nun können wir nach Belieben
in den Details schwelgen. In einem grossen Saal sind die Abschnitte der Höhle erneut in Segementen dargestellt und mit dem Audioführer
kann man sich weitere Details dazu erklären lassen. Ebenfalls ist hier der nicht im Komplex nachgebaute Kamin zu sehen. Darin befindet
sich die einzige gefundene Abbild eines Menschen. Im Gegensatz zur Echtheit der anderen Darstellungen scheint dieser Mann mit seinem
viereckigen Körper mit Armen und Beinen von Kinderhand gemalt. Es wird auch zu den jugndlichen Entdeckern berichtet. Sie haben den
Eingang wegen eines entwurzelten Baumes zufällig entdeckt. Wieviele solcher Schätze wohl sonst noch unter der Erde schlummern. Einige
weitere sind bekannt. Keine aber vergleichbar mit Lascaux.
Den Rückweg nehme ich über Saralat la Caneda. Die Altstadt soll sehenswert sein. Als Entschädigung für Hitze und Regen geniesst der
Motorradfahrende einen Vorteil. Kein Parkplatzproblem mit meist nahem Zugang zur Sache. So ist es auch hier. Ich stelle meine Aprilia
am unteren Ende der Altstadt ab. Alles ist geschmückt. Wie ich später erfahre, soll dieses Wochenende ein Fest sein. Die Häuser sind
in Ocker und Gelb gehalten. So wie es der hiesige Kalkstein vorgibt. Die Hauptgasse bietet die üblichen Waren an, von denen angenommen
wird, dass sie den Touristen gefällt. Gefühlt jedes vierte Geschäft verkauft Gänsestopfleber und Wein. Natürlich aus reiner Handarbeit.
Auf dem zweiten Rang der Geschäfte liegen Schmuckläden. Ich streife umher, geniesse das Nichtstun und beobachte das Treiben. Man darf
in den Ferien auch einmal etwas verpassen und die Stunden vorüberziehen lassen.
Ein Verlangen nach einem Glace packt mich. Da ich sowieso noch tanken und Wasser kaufen will, fahre ich nach zum Einkaufsladen von
gestern. Glace gibt es nur den in Grosspackung. Zum Wasser stecke ich noch Riegel und ein Guiness ein. Getankt wird nebenan. In einem
weitern Laden finde ich ebenfalls keine einzelnen Glace. Dafür eine Sonnenbrille. Diese habe ich nicht vergessen sondern wollte sie falls
nötig in Frankreich kaufen. Ich erinnere mich an den kleinen Laden in Beynac. Der könnte mein Glace haben. Wie vermutet bekomme ich dort
ein Cornet. Im Schatten eines Buschs am Ufer der Dordogne kann ich es dann geniessen. Wie vermutlich immer paddeln auch heute unzählige
Kanus den Fluss hinunter und das Touristenboot dreht seine Runde. Eine Perspektive fehlt mir noch. Jene von Beynac in der Frontalen.
Bisher war ich immer nur darunter oder daneben. Deshalb fahre ich ans andere Flussufer auf die gegenüber liegende Seite. Zwar komme ich
nicht so nahe hin wie gewünscht, kann jedoch ein Bild davon machen. Es ist Zeit heimzufahren für das tägliche Ritual. Essen und Schreiben
oder in umgekehrter Reihenfolge und den Abend ausklingen lassen. Heute bei einem dunklen Bier.
Erneute eine warme Nacht. Der Schlaf ist nicht gerade sehr erholsam. Darum fällt das Aufstehen etwas schwer. Draussen zischen die
Heissluftballons. Auch ein Zeichen für regen Tourismus. Mit Frühstück, das mir bereitgestellt wurde, und Packen dauert es eine knappe
Stunde bis zur Abfahrt. Erst fahre ich entlang der Dordogne um dann nach Süden abzubiegen. Die nächsten zwei Stunden fahre ich zügig
auf Nebenstrassen. Wieder fällt mir ein Fleck am Stiefel bei der Verstärkung für den Schalthebel auf. Beim Tankstopp schaue ich mir
den Kühler auch genauer an und entdecke die rosa Spur an der linken Seite. Seit einiger Zeit frage ich mich woher ein leichter
Wasserverlust stammen könnte. Erst hatte ich die Dichtungen der Wasseranschlüsse in Verdacht. diese hatte ich bereits schon einmal
mit den Anschlussnippeln getauscht. Sie sind sehr zugänglich zwischen den Zylinderbänken unter den Vergasern angebracht. Bei meinen
häufigen Regenfahrten hat es mögliche sichtbare Spuren fortwährend weggewaschen. Deshalb ist mir nie etwas aufgefallen. Nicht einmal
beim Wechseln der Öl- und Kühlerschläuche. Da der Zustand schon einige Zeit so währt, kann ich nur hoffen das ich die zweitausend
Kilometer nach Hause auch noch schaffe. Sonst gibt es eine Notreparatur mit Kühlerdichtmittel oder Araldit. Ich hoffe aber nicht.
Ich stelle den Gedanken an einen Ausfall beiseite und ziehe durch. Mir kommt noch in den Sinn, das ich den Fleck zu Beginn meiner Reise
ebenfalls nach schneller Fahrt hatte. Also windet es den Saft bei Autobahngeschwindigkeit nach hinten.
Nach drei Stunden komme ich in einen riesigen Wald und bin beinahe eine Stunde darin unterwegs. Schön kühl aber wenig abwechslungsreich.
die Strasse verläuft mit wenigen Knicken schnurgerade durch den Nutzwald. Es sind vorwiegend Nadel- und wenig Laubbäume. Aus dem Wald
heraus befinde ich mich in einer dichter besiedelten Zone. Erlich gesagt ist mir die französiche "Pampa" lieber. Es ist nach Elf und
ich sollte kurz vor dem letzten Abschnitt der Strecke sein. Diesen habe ich aufgrund der dichten Besiedlung entlang des Golf der Biskaya
bewusst so gewählt, um mich nicht durch den Verkehr quälen zu müssen. Zwar herrscht auch auf der Autobahn bald reger Verkehr, aber ich
muss micht nicht mit dauerndem Anhalten und Fahren abmühen. Ausser natürlich an den Zahlstellen. Das Handschuhe abziehen, Geldbeutel
freilegen, zahlen, einpacken und Handschuhe überstreifen dauert. Nach Zwölf überquere ich die Grenze nach Spanien. Um San Sebastian ist
der Verkehr noch dichter. Einiges dahinter sehe ich zum ersten Mal das Meer. Est ist 12:51 Uhr. Eine hystorische Zeit! Nicht wirklich.
Ich freue mich einfach auf ein Bad darin. Obwohl das Wetter nicht gerade Strahlend ist. Ich nehme die Ausfahrt Zarautz, durquere den
Ort und fahre in die dahinter liegenden Berge. Die Herberge liegt einige Kilometer oberhalb des Badeorts. Die Reservation hat geklappt.
Mein kleines Zimmer unter dem Dach ist einladend. ICh bin sehr zufrieden. Draussen pfeifen die Vögel und das Bimmeln von Kuhglocken ist
zu hören. Passt.
Ich lasse mir Zeit beim Einräumen und ziehe die Badehose unter die lange Hose an. Das Wetter ist immer noch wenig einladend für den
Strand. Die Temperatur ist angenehm. In 8 Minuten den Berg hinuter parkiere beim Strand auf dem Platz für "Motorak". So heissen
grosse motorisierte Zweiräder auf Baskisch. Zu dieser Zeit, um Drei Uhr, ist der Strand wenig besucht. Mittagessen ist gerade eben
vorbei. Die Aufsicht über meinen gelben Rucksack übergebe ich einem Spanier. Erst scheint das Wasser kühl, doch es ist angenehm. Ich
halte es einige Zeit in der starken Brandung aus. Links und rechts tummeln sich Surfer. Diese bestehen hauptsächlich aus Novizen.
Ich lasse den Nachmittag am Strand an mir vorbeiziehen und mache einige Dehnübungen um die Motorradhaltung zu kompensieren. Der Himmel
bleibt bewölkt was mich nicht stört. Hitze hatte ich genug die letzten Tage. Den Heimweg wähle ich an einem Supermarkt vorbei um nach
hochprozentiger Schokolade Ausschau zu halten. Ich werde fündig. 85% und 99% Prozent! Dazu noch Wasser, Äpfel und Pfirsiche. Über eine
Nebenstrasse geht es steil zum Hotel. Der weg ist ok, solange mir keiner entgegenkommt.
Nach der Körperpflege setze ich mich auf die Terasse und schreibe bis zu und nach meinem Nachtessen. Es gibt Kabeljau mit Tomatensauce
und Fritten. Mit dieser Zeile ist es Viertel vor Neun. Für heute reicht es. Mehr gibt es auch nicht zu schreiben.
Weil ich hier zwei Nächte Nächte verbringen werde und nicht den ganzen Tag am Strand liegen kann. Steige ich nach dem Frühstück den
Hügel hinter dem kleinen Hotel hoch. Im Gegesatz zu gestern ist der Himmel beinahe wolkenfrei und es ist schon entsprechend warm. Der
Weg zum Gipfelkreuz ist nicht schwer zu finden. Während ich in gleichmässigem Tempo den Pfad begehe überholt mich ein junger Mann.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde dort angekommen bietet sich mir ein wunderbarer Blick über die baskische Küste. Davon mache ich einige
Panoramabilder wie auch von den Schmetterlingen auf den Disteln und von einer Zikade. Beim Absteig kommen mir noch mehr Wanderer
entgegen. Scheinbar ist das ein beliebter Ausichtspunkt. Um den Mittag bin ich wieder bei der Unterkunft.
Seit gestern beschäftigt mich das Leck am Kühler. Nach erneutem genauen Prüfen des Kühlers fällt mir an der Gegenseite ebenfalls eine
rosa Stelle auf. Ich mache mich über Kühlerdichtmittel schlau. Das wäre vieleicht eine Lösung um das Risiko eines plötzlichen grösseren
Wasserverlusts zu minimieren. In Zarautz gibt es zwei Tankstellen. Möglicherweise führen die so etwas. Tatsächlich kann ich an einer
Repsoltankstelle ein Fläschlein kaufen. Bevor ich dieses anwende muss der Motor abgekühlt sein. Also fahre ich zurück ins Hotel und esse
etwas. Danach schütte ich eine den 2.5 Liter Kühlflüssigkeit entsprechende Menge des Mittels in den Kühler und fülle den Rest mit dem
ebenfalls gekauften Kühlmittel auf. Da der Motor danach für das Vereilen im Kreislauf etwa zehn Minuten gefahren werden muss, fahre
ich in den Ort Getaria an der Küste. Bei der Fahrt hinunter steigt die Motortemperatur über 110 Grad Celsius. Das ist gar nicht gut.
Das es mir bei richtiger Dosierung den Kühler verschliessen könnte, damit habe ich nicht geechnet! ICh hoffe auf eine vorübergende
Erscheinung. Erst einmal muss ich den Motor abkühlen lassen. So gehe ich in Getaria zum Strand und betrachte die Menschenmenge. Zum
Baden ist mir der Leute und auch des Problems wegen nicht zumute.
Das Zeug muss wieder aus dem System! Ich schaffe es bis den Ortsanfang von Zarautz. Die Wassertemperatur liegt bei 114 Grad und der
Kühler entlastet kochend auf den Gehweg. Die Tankstelle liegt am anderen Ortsende. Der Motor muss wieder abkühlen. Anstatt zu
warten kann ich gerade so gut das Motorrad zu Tankstelle schieben. Zum Glüsk lässt sich das im Schatten den Bäume erledigen.
Bei der Tankstelle angekommen lasse ich die Kühlflüssigkeit ab. Mit einer Giesskanne fülle ich die zweieinhalb Liter Wasser wieder
auf. Es folgt ein erster Fahrversuch. Die Temperatur steigt auf 105 Grad. Etwas Hoffnung kommt auf. Also den Motor erneut abkühlen
lassen, das Wasser entleeren und wieder auffüllen. Beim nächsten ausführlicheren Versuch steigt die Temparatur auf 110 Grad. Die
Hoffnung schwindet. Um nicht schieben zu müssen halte ich mich in der Nähe der Tankstelle auf. Nocheinmal; abkühlen lassen, leeren,
auffüllen. Etwas erweiterter gefahren steigt die Tepmperatur auf 114 Grad und entlastet wieder. Das wird nichts. Das dreifache Spülen
hat nichts gebracht. Ich bin frustriert. Das Zeug scheint bei Autos mit grossen Kühlern zu funktionieren. Beim Kühler der Aprilia
hat es vermutlich nicht nur die Löcher sondern auch etliche Kanäle zugesetzt. So kann ich nicht weiterfahren. Könnte ich den Kühler
mit dem entsprechenden Mittel reinigen, wäre ein Weiterfahren vielleicht möglich. Wenn es ein solches denn gibt. Jedoch wäre dann auch
der Wasserverlust wieder da. Zudem ist auch noch Wochenende.
Schweren Herzens rufe ich die Pannenhilfe zu Hause an. Sie organisieren das Abholen zu einem lokalen Dienst und den späteren
Heimtransport wie auch die Möglichkeit zur Weiterreise mit einem Mietfahrzeug. Nach einer Stunde fährt das Abschleppfahzeug vor. Wir
laden auf. Der Mann etwa in meinem Alter freut sich, dass ich mich so gut in Spanisch mit ihm unterhalten kann. Ich erzähle ihm wo
meine Unterkunft liegt. Spontan bringt er mich mit seinem Abschleppfahzeug hin. Dafür bedanke ich mich mit Worten und zehn Euro die
er erst nicht nehmen will. Auf dem Zimmer berichte ich der Versicherung noch den bisherigen Verlauf, und dass es toll wäre, wenn ich
morgen meine Reise wie geplant fortsetzen könnte. Sie wollen dran bleiben und mir sobald als möglich Bescheid geben.
Ich hadere noch lange mit mir ob es nicht gescheiter gewesen wäre, mit dem Kühlerleck weiter zu fahren. Schlieeslich habe ich es die
2500 Kilometer bis hierhin auch geschaft. Es bringt nichts. Ändern kann ich es auch nicht mehr. Mal sehen was sich ergibt und was
ich daraus mache. Um auf andere Gedanken zu kommen sehe ich mir eine Romanze auf dem Notebook mit Nick Cage und Bridget Fonda an.
Das hilft beim Einschlafen.
Seit langem schlafe ich wirklich gut. Das ist aufgrund der Situation eher nicht zu erwarten. Nach meinem erwachen um Sieben dreht es
wieder in meinem Kopf zum aktuellen Szenario. Bis nach Neun werde ich mich gedulden und abwarten, ob eine Nachricht von der Zürich
eintrifft. Als um Halb Zehn noch nichts auf meinem Bildschirm aufgetaucht ist, rufe ich an. Es nimmt eine sehr engagierte Mitarbeiterin
ab. Irgendwie muss sie mit Motorradfahren zu tun haben. Ich merke dies an ihrer Reaktion und den Äusserungen. Wir spielen verschiedene
Szenarien meines Fortkommens durch. Als erstes ist klar, dass ich in Frankreich bessere Chancen habe ein Auto zu bekommen. Sie meint,
wir sollen parallel nach Taxen Ausschau halten um nach Biarritz zu gelangen. Die Hotelchefin hat Beziehungen und kann vielleicht etwas
organisieren. Ich melde das der Versicherung. Eine andere Mitarbeiterin die nun abnimmt meint nun, es sei eventuell auch zumutbar mit
den ÖV nach Biarritz zu gelangen. Dies mit meinem ganzen Zeug und vor Berg herab wo es keine ÖV gibt! Ich solle einmal fragen was das
kosten würde. Die Abklärungen ergeben 120 Euro. Herr Christ von der Versicherung bewilligt. Das Taxi wird organisiert. Nach beinahe
zwei Stunden des Hin- und Hers sitze ich um Elf im Taxi nach Biarritz. Der Fahrer kennt die Strecke und gibt Gas. Um Halb eins bin ich
bei der Autovermietung Sixt beim Bahnhof Biarritz.
Bei Sixt ist einzig ein Mini verfügbar. Der würde bis Genf fast 2700 Euro kosten. Wie mir der sehr freundliche Mitarbeiter erklärt
wurde der Preis für den Rücktransport extrem hochgesetzt um dies unattraktiv zu machen und sich so die Kosten zu ersparen. Ich
telefoniere mit der Pannenhilfe. Die will sich verständlicherweise selber noch schlau machen. Etwas später erhalte ich eine SMS mit
der Bestätigung am Flughafen Biarritz bei Enterprise ein Auto abholen zu können. Entgegen der Abmachung soll ich dieses schon am 8.
Juli in Genf abgeben. Wieder rufe ich die Zürich an. Sie wollen das korrigieren, damit ich meine Reise wie geplant fortsetzen kann.
Ich könne in der Zwischenzeit zum Flughafen. Beim nahen Bahnhof steht zum Glück gerade ein Taxi welches mich hinbringt. Bei Enterprisee
ist ein Auto reserviert. Nur leider auf den Namen der Versicherung. Da ich der Mieter bin und die Reservationsmaske keine Namensanpassung
zulässt, muss ich wieder mit der Pannenhilfe telefonieren. Auch die Mietdauer ist immer noch nicht angepasst. Die Zürich will sich
um beides kümmern. Ich warte. Es ist nun drei Uhr. Nach Angaben der Versicherung hätte ich das Auto ab 14:30 übernehmen können. Gemäss
der Angestellten kommt aber frühestens um 16 Uhr ein beantragter Kleinwagen zurück. Der muss dann noch aufbereitet werden. Es kann
also problemlos Fünf Uhr bis zur meine Abfahrt werden. Der Aufpreis auf die nächste grössere Klasse beträgt 15 Euro. Die Versicherung
wehrt sich dagegen. Ich würde die Differenz übernehmen. Da die Mitarbeiterin gerade mit der Versicherung telefoniert hat, wählt Sie
die Nummer erneut und fragt nach ob das Upgrade in Ordnung sei wenn ich die Differenz von 15 Euro bezahlen würde. Wie ich aus dem auf
Freisprechen gestellten Apparat höre ist das ok. So erledigen wir die Formalitäten und gehen dann zu den Wagen. Es steht wirklich
kein Kleinwagen herum, wie ich sicherheitshalber vergewissere.
Aus Biarritz heraus dauer es etwas. Dann fahre ich zwei Stunden am Fuss der Pyrenäen entlang. Anstelle wie geplant über deren Pässe.
Die nächste halbe Stunde geht es hoch zum Col de Aubisque nach La Gourette. Meinem geplanten Tagesziel. Es ist bald sechs Uhr und
deshalb wenig Verkehr unterwegs. So komme ich recht zügig vorwärts. Seit die Strasse ansteigt, ist es bewölkt und nieselt gelegentlich.
Um Sechs Uhr Abends bin ich im Hotel L'amoulat. Die Wirtin empfängt mich wie einen alten Bekannten uns plaudert ungehemmt mit mir,
während ich mir den ersten Pastis in Frankreich gönne. Ihre Familie wirtet hier in vierter Generation. Sie ist Gastgeberin mit Leib und
Seele. Das Haus stammt aus dem Jahr 1935 und atmet Geschichte. Es riecht auch wie man es aus alten Hotels kennt. Aber nicht muffig. Ich
bekomme zwar kein Zimmer mit Aussicht, aber die ist beim verhangenen Himmel sowieso sehr eingeschränkt. So gefällt mir das! Nach Körperpflege
und etwas Bericht schreiben sitze ich um 19:30 Uhr am Tisch und bestelle mein Nachtessen. Schon als meine Tischnachbarn ihre Vorspeise
erhalten staune ich. Diese ist kunstvoll zubereitet und scheint wunderbar zu schmecken. Ich steige direkt bei der aus Lamm, Gemüse und
Gratin bestehenden Hauptspeise ein. Auch diese ist in Art der gehobenen Küche angerichtet und schmeckt vorzüglich. Ebenso verhält es sich
mit der Nachspeise. Beides gibt es für 30 Franken. Ein sehr versönlicher Ausklang eines aufreibenden Tages.
Beim Aufstehen nieselt es. Ich wäre trotzdem lieber mit dem Töff über die Berge gefahren. Alle fünf anwesenden Gäste sitzen im Vorraum der
Wirtschaft. Ein Paar in meinem Alter die über die Berge Wandern und zwei jüngere spanische Motorradfahrer. Das Frühstück ist eher einfach.
Für mich passt das. Vor Zehn geht es los. Es stehen 311 Kilomter über unzählige Pässe auf dem Plan. Einzig die verhangenen Bergrücken und
der Nieselregen trösten mich ein wenig über meinen mir fehlenden zweirädrigen Untersatz hinweg. Von meinem Startpunkt sind es nur wenige
Kilometer bis zur Passhöhe des Col de Aubisque. Mehr als hundert Meter weit sieht man nicht. So mache ich nur ein Foto des mit Abziehbildern
zugepappten Schildes auf dem Kulminationspunkts. Dann geht es im Nebel lange hinunter und steigt zum Col de Turmalin an. Einer der bekannten
Pässe der Tour de France. Es scheint der Mount Everest der Rennradfahrer zu sein. Soviele quälen sich den Anstieg hinauf. Mindestens ein
Drittel davon sind Frauen. Oben angekommen dieselbe Aussicht oder besser gesagt keine. Die Sicht ist ebenso schlecht wie auf dem letzten Pass.
Allenthalben stehen Schilder am Strassenrand und informieren über die anstehende Tour welche Mitte Juli hier durchkommt. Schon zuhause habe
ich mich darüber informiert um nicht darin stecken zu bleiben. Aktuell sind sie im Norden Frankreichs unterwegs. Einige Kilometer nach der
Passhöhe kommt einer der typisch französischen Retorten-Skiorte mit grässlichen von asphaltierten Parkflächen umrahmten Hotelsilos. Da haben
wir in der Schweiz etwas mehr Sinn für das ins Ambiente passende.
Es folgen weitere fünf Stunden bergauf und Bergab. Unterhalb von etwas 1000 Meter Höhe ist es trocken aber wolkenverhangen. Oberhalb
ist es neblig und nieselt meistens. Nur an zweien der zehn Pässe die ich überquere lassen sich brauchbare Fotos machen. Meist bleibt es
bei einem Bild der Tafel als Gedankenstütze welchen ich befahren habe. Je weiter östlich ich bin, desto weniger Rennradfahrer sind
unterwegs. Auch wenige Autos und Camper sind befahren die Pässe. möglicherweise des schlechten Wetters wegen. Ich sehe mehr stehende als
fahrende Wohnmobile. Das ist mir recht. Die mit dem Auto zu überholen ist mühsam. Mit dem Motorrad ein Leichtes. Noch immer frustriert
es mich bei jedem entgegenkommenden Motorrad, dass ich mit dem Auto unterwegs sein muss. Auch wenn es beim wechselhaften Wetter nicht
nur Genuss ist. Die Täler sind manchmal schroff und manchmal lieblich. Je nach möglichkeit zur Viehzucht sind sie dichter besiedelt.
Vieles steht leer. Die Menschen sind mangels ausreichender Lebensgrundlage oder der Bedingungen wegen weggezogen. Andere Häuser sind klar
als Feriendomizile zu erkennen. Das erinnert mich an zuhause. Die grösseren Dörfer in den Tälern an den Verzweigungen zu den Pässen sind
auf den Turismus ausgerichtet. Wirkliche Pausen mache ich keine. Lieber bin ich zeitig in Tarascon sur Ariege. Das schlechte Wetter
obenheraus lädt auch nicht dazu ein. Das ist schade, gehört halt aber dazu.
Um Sechzehn Uhr bin ich in Tarrascon sur Ariege. Der Ort am Fuss der Pyrennäen liegt an der Vereinigung zweier Täler auf etwa 500 Meter
Höhe und hat 3100 Einwohner. Von hier gelangt man nach Andorra. Beinahe vor dem Eingangs meiner Herberge kann ich parkieren. Es wird mir
geöffnet und das Zimmer gezeigt. Dies ist riesig und zum alten Gebäude passend eingerichtet. Den Übernachtungspreis von 61 Euro mit
Frühstück und Kurtaxe bezahle ich sogleich. Auf meine Frage wo ich gut Essen könne, empfiehlt mir die Hausherrin ein Lokal am Fluss.
Wenn ich nun reservieren würde, bekämme ich sicher einen guten Tisch mit Aussicht. Nachdem ich installiert bin, mache ich den kurzen
Gang zum Hotel mit Restaurant und reserviere einen Tisch.
Erst wandle ich im Ort umher. Kaufe im nahen Super-U Verpflegung und deponiere sie im Auto. Der Ort bietet einige schöne Ecken die ich
fotografiere. Tagsüber gab es eher wenig davon. Tarascon sur Ariege liegt an einer wichtigen Handelsroute und war früher befestigt.
Leider ist heute kaum mehr etwas davon erhalten oder in den Häusern integriert. Schon ist es Sieben Uhr und ich habe seit dem Frühstück
kaum etwas gegessen. Im Restaurant bekomme ich einen Tisch am Fenster über der Ariege. Ich wähle das Menu weil es das beinhaltet, was
ich sonst zusammengestellt hätte. Während ich esse füllt sich das Lokal. Es scheint der lokale Treffpunkt zu sein. Mein Mahl sit nicht
ganz so edel wie das gestrige aber in Ordnung. Das falsche Filet ist passend gegart und nicht zäh. Da hatte ich in Frankreich schon ganz
andere Erfahrungen gemacht. Bevor ich in mein Zimmer zurückkehre sehe ich mir das Schaufenster einer Immobilienfirma am gegenüber
liegenden Flussufer an. Es werden nur drei Objekte angeboten. Diese sind dafür vierfach aufgehängt. Schade. Zurück im Zimmer habe ich
keine Lust zum Schreiben und verschiebe das auf morgen. Stattdessen sehe ich mir das Ende des Films "Das Geheimnis der Geisha" fertig
an. Das habe ich gestern nicht mehr geschafft.
Wie gestern vorgenommen schreibe ich etwas am Bericht, packe was schon möglich ist und gehe dann frühstücken. Dies geschieht an einem
grossen Tisch in der Küche. Alles was es gibt ist selbstgemacht. Marmelade, Kuchen, Brot, sogar das Naturejoghurt. Das schmeckt so wie
es sein sollte. Es enthält keinen Zucker. Alle unterhalten sich. Da es so ruhig war, bin ich erstaunt über die Anzahl Gäste die
auftauchen. Beim allgemeinen Austausch erfahre ich, dass es auch hier Höhlen gibt, welche zur Steinzeit bewohnt waren und eine die
ebenfalls bemalt ist. Weil ich hier nur die Nacht verbringen wollte, habe ich mich mit dem Ort nicht genauer befasst, was ich nun bereue.
Es ist ein Ort um zurückzukehren. Das Gastgeberehepaar sind spannende und gebildete Leute. Vor allem ist ihnen die lokale Produktion
am Herzen gelegen, weshalb sie fast alles selber machen oder aus der Gegend zukaufen.
Es ist Zeit aufzubrechen. Beim Super-U tanke ich noch voll. Es steht eine "Verbindungsetappe" an. Das heisst auf Überlandstrassen und
der Autobahn bis in die Camargue. Für mich nach den gestrigen tausen Kurven kein Problem. Ich kopple mein Telefon zur Navigation auf
dem grossen Display des Wagens und es geht los. Schon nach einigen Metern nervt mich das Gepipse der Geschwindigkeitanzeige wieder.
Störend finde vor allem, dass das Auto genau weiss, wo ich fahre, sonst würde es die Richtgeschwindigkeit nicht kennen, jedoch verfügt es
über kein Navi.Nach jedem Halt muss man den Geschwindigkeitswarner erneut ausschalten. Auch die sonstigen Assistenzen sind für mich
unvollkommen. Der Spurhalteassistent ist zwar hilfreich doch öfters nervig. Er hält beim Spurwechsel dagegen und warnt teilweise aus
unerfindlichen Gründen mit aggressivem Gepiepse. Das Ganze ist noch sehr verbesserungswürdig. Ich weiss nun, dass ein Wagen mit einer
solch störenden Ausstattung mir nicht ins Haus kommt und bin froh über meinen Volvo.
Die Strecke im Flachen ist wenig abwechslungsreich und die Gegend sehr trocken. So bringt auch ein Brand etwas abseits der Autobahn, eine
wenn auch nicht wirklich wünschenswerte, Abwechslung. Auch sonst sind entlang der Autobahn öfters Brandspuren zu sehen. Um Montpellier
ist meine volle Aufmerksamkeit durch den dichten Verkehr und die richtige Wegfindung gefordert. Ich komme heil durch. Noch eine knappe
Stunde bis zu den heiligen Marien des Meeres. Das Land ist topfeben und von Wasser durchzogen. Camarque eben. Je weiter ich von
Montepellier und näher an meinem Ziel bin, desto weniger Verkehr hat es. Vermutlich auch der Mittagszeit wegen. Um Halbzwei bin ich vor
dem Ort. Nun sehe ich einige Ställe mit Dutzenden von weissen Pferden. Der Traum aller Mädchen wird hier wahr! Im Ort wird das Parkieren
etwas schwierig da schon alles gut besucht ist. Die Hochsaison läuft an. Rund hundert Meter vom Hotel entfernt werde ich fündig und trage
das Nötige mit mir zum Hotel. Das Zimmer liegt wie bewusst so bestellt nach hinten hinaus. Der Preis mit Meersicht hätte zweihundert Euro
die Nacht gekostet, zur Sonne gewandt und über der Strasse gelegen. So habe ich es ruhiger und kühler. An den Strand sind es auch so
nur 50 Schritte.
Im Vergleich zur vergangenen Nacht ist das Zimmer winzig aber ausreichend. Ohne Schirm will ich nicht Stunden am Strand liegen und schreibe
etwas. Am späteren Nachmittag ist es Zeit den Strand aufzusuchen. Die Anzahl der Strandbesucher hält sich in Grenzen. Nach etwas
aufwärmen wate ich ins Wasser. Erst scheint es sehr kalt. Das liegt aber nur an meiner Körpertemperatur. Wie üblich ist der Bauch die
schlimmste Stufe die es zu überwinden gilt. Nachdem ich ganz drin bin, halte ich es lange aus. Der Strand ist regelmässig von
Wellenbrechern unterbrochen. Das versperrt die Sicht auf den Horizont. Kaum ein Wölklein trübt den Himmel. Blauer Himmel, blaues Meer,
Sandstrand, was will man mehr. Insgesamt hält sich sich der Tourismus noch in Grenzen. Mir fällt auf, wieviel Schweizer sich hier
aufhalten. Nach drei Stunden habe ich genug vom Strand und will noch etwas für mein Nachtessen besorgen. Ein Laden liegt im
Ortszentrum. Weil das Wasser hier stark mit Chlor behandelt wird kaufe ich Wasser, etwas salziges Knabberzeug und Brot. Den Rest habe
ich noch.
Um Acht Uhr mache ich einen Abendspaziergang. Die Lokale sind gut besucht. Allenthalben ist Flamenco zu hören. Wieso Flamenco hier?
Keine Ahnung! Es gibt einen kleinen Vergnügungspark und eine Arena mit allabendlichen Aufführungen. Wie ich sehe aber keine wirklichen
Stierquälereien. Eine lange Steinmole grenzt den Hafen ab. Diese gehe ich hinaus um Bilder aus einer anderen Perspektive zu machen.
Draussen fischt einer und Kinder mit ihrer Mutter werfen Steine ins Wasser. Ich mache Fotos und freue mich am Spass den die Kinder
am Steineschmeissen habe. Unvermittelt schnautzt mich der Angelfischer an. Verstehe ihn erst beim Wiederholen seines gehässigen Satzes.
Ich solle seine Frau nicht anstarren. Das überrascht mich dermassen, dass ich mich kurz sammeln muss um ihm Antwort zu geben. Ich machte
Bilder und hätte den Kindern bei ihrem Spass zugeschaut. Was für ein unnötig eiversüchtiger Idiot. Warscheinlich hat er noch keinen
Fisch gefangen und spürt den nahenden Vollmond. Während ich zurücklaufe bekomme ich mit wie die Frau mit ihm diskutiert und frage mich,
wieviel Male in der Woche sie von ihm geschlagen wird. Zurück geht es durch die Altstadt. Die Hauptgasse ist lärmerfüllt. Kein Platz für
mich. Um die Kirche ist es ruhig. Das Schild bestätigt meinen Eindruck des Gebäudes. Es handelt sich eher um eine Festung die
den Menschen Schutz vor Plünderern bot. Rundherum sind Wehrgänge zur Verteidigung und Materialabwurf vorhanden. Fenster gibt es kaum.
Die wenigen vorhandenen Durchbrüche gleichen Schiessscharten. Zurück vor dem Hotel sind zwei Parkplätze frei. Ich spurte ins Zimmer,
hole den Schlüssel und renne weiter zum Auto um es umzuparkieren. Der Platz ist tatsächlich iimer noch frei und ich kann parkieren.
Das Auto bleibt dort bis übermorgen und wird bis dann nicht mehr bewegt.
Um beinahe Zehn beginne ich den schweizer SciFi-Film Cargo zu sehen. Wie üblich schaffe ich es bei solch späten Beginn nicht bis
zum Ende und lösche vor Ende das Licht.
Die Nacht ist wider Erwarten ruhig. Früh am Morgen höre ich wie irgendwo etwas aufgebaut wird. Beim Frühstück um Acht sitze ich alleine.
Zum ersten Mal gibt es Eier. Danach schreibe ich erst den Bericht von gesten fertig und organisiere das danach nötige. Als erstes ist die
noch offene Weiterreise von Genf nach Zürich dran. Mir hilft die freundliche Frau Cibien wie schon in Zarautz. Wir sehen uns die Möglichkeiten
eines Mitwagens an. Später erhalte ich per SMS die Mitteillung, dass bei Hertz in Genf ein Mietwagen reserviert ist, der in Baden abgegeben
werden kann. Von dort ist es ein Katzensprung nach Hause. Als nächstes reserviere ich ein Hotel nahe Annecy damit die Strecke nach Genf zum
Flughafen für die Mietwagenrückgabe nur kurz ist. Dem Hotel in Aosta sage ich ab wie es sich gehört. Danach telefoniere ich mit einem deutschen
Lieferanten für PC-Zubehör. Ein Ersatz-LED Streifen ist schon ewig ausstehend. Scheinbar liegt es an Zollformalitäten. Dann gebe ich der
Motorradwerkstätte Bescheid, dass meine Aprilia irgendwann in den nächsten Tagen bei Ihnen eitreffen sollte. Zum Schluss verständige ich noch
meine Kollegin über das Motorradproblem. Unsere gemeinsame Halbtagestour steht eventuell auf der Kippe. Wir reservieren trotzdem einige Daten.
Es ist nun später Morgen. Unter strahlend blauem Himmel spaziere durch den Ort und komme zum Friedhof. Mal sehen was sich hier an
Geschichte auf den Familiengräbern zeigt. wie üblich erfährt man die vorherrschenden Geschlechter. Eigentlich sind nur zwei Dinge spannend.
Bei zwei Familien wurden die Leute nie älter als 55 Jahre und es liegt ein scheinbar bekannter Schriftsteller der Camargue hier begraben.
Auf dem Rückweg kaufe ich beim Laden Rohschinken für das Abendessen. Den Nachmittag will ich noch am Strand verbringen. Manchmal bereitet
mir das Nichtstun Mühe. Doch das darf auch sein und bis im September werde ich kein Meer mehr sehen. Von Zwei bis Fünf liege ich am Strand
vor meinem Hotel. Bade, lese und beobachte das Kommen und Gehen. Viel mehr wird heute auch nicht mehr passieren und somit zu erzählen geben.
Das ist auch gut so.
Aus der flachen Camargue geht es über Arles durch die Provence durch Aix en Provence. Auf der Autobahn und bei viel Verkehr. Wirklich
interessant ist das nicht aber schnell. Und darum geht es. Die Berge rufen. Ab Pertuis wird die Strecke spannender und ist auch weniger
befahren. Die Landschaft ist leicht bergig. Die Strecke führt dem Fluss Durance entlang. Vor Digne les Bains zweige ich ab um über
den Col d'Allos zu fahren. Lange geht es auf guten Strassen bis Colmars les Alpes um ab dem Wintersportort La Foux d'Allos zu einer
einspurigen Passstrasse eher schlechter Bauweise zu werden. In Serpentinen schlängelt sich die Strasse den Berg hoch. Das Tempo ist
niedrig. Dem Gegenverkehr und den zweirädrigen Verkehrsteilnehmern, insbesondere meinen Freunden den Rennradfahrern, ist Respekt und
Toleranz zu zollen. Die französischen Alpen sind wirklich schön und mindestens so beeindruckend wie unsere. Auf der Passhöhe des Col
d'Allos auf 2247 Meter über Meer mache ich Pause und Bilder von der Landschaft auf beiden Seiten des Passes. Währenddessen treffen
die die Gümmeler ein, die ich überholt habe. Einige hatten wirklich ein ersatunliches Tempo drauf. Deren Räder werden auch nur etwa
sieben Kilo wiegen und nicht das Doppelte wie mein mit Federung bewaffnetes Trailbike zuhause.
Die andere Seite hinunter nach Barcelonette ist durchgehend eng und mit Vorsicht zu befahren. Mehr als Fünfzig Stundenkilometer stehen
kaum je auf dem Tacho. Glücklicherweise kommen mir nur wenige Motorräder entgegen kein einziges Auto. In Barcelonette tanke ich auf.
Es würde vermutlich noch bis Mont Dauphin reichen aber Tanken muss sowieso einmal sein. Weiter geht es zum Col de Vars. Diese Passstrasse
ist breit ausgebaut und steigt etwas weniger steil an. Die Passhöhe trennt die beiden Departemente Haute Provence und Hautes Alpes
auf einer Höhe von 2109 Metern über Meer. Der nach danach folgende Ort Les Claux ist rege belebt. Ganz anders als die vielen Orte
die ich bisher durchfahren habe. Es sind viele Wanderer und Mountainbikefahrer unterwegs. Auch muss es hier ein Downhillstrecke geben
wie ich an der Ausrüstung einiger erkenne. In einer Busstation weiter unten liegt ein Rennradfahrer auf der Bank flach. Sein Kumpel
steht daneben. Vermutlich wurde der Anstieg zum Col de Vars zu anstregend. Bis oben hat er erst die Hälfte geschafft. Ich erkenne
in der Ferne unten im Tal Mont Daupin. Zum kleinen in einem Festungsbau auf einem schroff abfallenden Plateau in der Talsole liegenden
Ort will ich hin.
Um Drei parkiere ich bei der Kirche in der riesigen Festung. Zum Hotel geht es einen kurzen Weg zu Fuss. Die Frau am Empfang zeigt
mir das Zimmer im verwinkelten Hotel und stellt mir eine Parkkarte aus. Sonst darf innerhalb der Wehranlage nicht parkiert werden.
Nachdem ich installiert bin wird erst die Karte im Wagen deponiert. Dann streife ich durch die weitläufige Anlage. Das erste was ich
antreffe, ist das ehemalige Pulvermagazin. Der QR-Code für weitere Erklärungen funktioniert leider nicht. Die Festung wurde ab 1694
in über zehn Jahre gebaut. Sie sollte die südöstliche Grenze des Französischen Reichs gegen Italien absichern. Nicht nur sind vor Ort
wenige Informationen vorhanden, auch im Internet ist wenig darüber zu finden. Neben eingen Festungsanlagen befindet sich ein halbfertige
Kirche und eine Bildungsinstitut im Ort. Von den rund 170 Einwohnern leben viele vom Tourismus. Ich umrunde die imposante Festung mit
ihren riesigen Mauern und mache einige schöne Bilder in alle Richtungen.
Ab Sieben Uhr gibt es Nachtessen. Die eineinhalb Stunden bis dahin nutze ich um mein Reisetagesbuch zu führen und Fotos in meinen Status
zu laden. Es windet nicht nur draussen, sondern auch im Hinterhof des Hotels stark. Das Hotel wird von einer Gruppe junger Leute geführt.
Beim Essen beschränken Sie sich auf wenig. Heute gibt es Burger in verschiedenen Variantionen. Ich wähle jenen mit Poulet und gegrillte
Kartoffeln dazu. Alles ist bestens und ich bin bedient. Nach dem Bezahlen mache ich in der Abensonne und dem Wind noch einmal eine Runde
im Dorf und studiere die Architektur. Diese ist meist rein funktionell ausgelegt. So wie es sich in einem Festungsbau gehört. Wieviel der
Häuser wohl leersteht. Gar kein schlechte Ort um zu leben. Länger Sonne als in der Talsohle hat man auch noch.
Der Vollmond hat mir etwas Probleme beim Einschlafen gemacht. Irgendwann schläft es dann doch. Den Wecker brauche ich nicht. Um Sieben
knarzt über mir wieder die Diele. Noch immer liegt der Geruch der Küche im Gang der gestern selbt bis in mein Zimmer vorgedrungen ist.
Das geht meiner Meinung nach nicht. Bis zum Frühstück ist noch etwas Zeit die ich zum Packen nutze. Beim Frühstück sitzen schon einige
Leute. Eine Unterhaltung findet jedoch kaum statt. Alle essen eher schweigen vom aufgetragenen. So entäuscht ich vom Zimmer bin,
desto positiver fällt das Frühstück aus. Wieder einmal packen Leute etliches für eine spätere Verpflegung ein, was sich meiner
Meinung nach nicht gehört. Kein Wunder liegen die Preise für ein Frühstück um elf Euro.
Ab Mont Dauphin führt meine Reise nun nicht mehr wie geplant über einige Pässe nach Aosta. Von hier geht es zwar auch über die Berge,
aber nach Sevrier das vor Annecy liegt. Ich könnte zwar im Tal fahren was ich trotz Auto doch nicht mache. Auch wenn es mit dem
Motorrad tausend Mal schöner wäre. Der erste Pass den ich ansteure ist der Col du Galibier. Die Passhöhe liegt auf 2642 Meter über Meer.
Es ist ebenfalls einer der regelmässig von der Tour de France befahrenen Pässe. Kein Wunder quälen sich unzählige Radfahrer den Anstieg
hinauf. Wer möcht nicht von sich behaupten können die selbe Leistung wie einer der Radprofis vollbracht zu haben. Meine Bewunderung
gilt allen die dies machen. Auf dem Pass vertrete ich mir bei wunderbarem Wetter die Beine und beobachte das Kommen und Gehen. Nach der
Abfahrt geht es in nordwestlicher Richtung dem Fluss Arc nach. Dann biege ich gegen Norden ab um über den Col del Madeleine zu fahren.
Weiter dem Tal entlang würde mir eine halbe Stunde Fahrzeit ersparen. Das war aber nie der Sinn meiner Reise. Die Passhöhe liegt genau
auf 2000 Meter. Ich lass mir bei meiner Pause etwas mehr Zeit. Die Steintafel am Kulminationspunkt zeigt die Steigung an. Von Norden her
ist es sichtbar steiler. Von beiden Seiten her sind rund 1500 Höhenmeter zu bewältigen.
Die Strecke in der nächsten Talsohle ist wieder wenig spannend und gegen den See von Annecy sehr von Verkehr geprägt. Ich freue mich auf
ein Bad im See. Ein in der Nähe des Hotel liegendes Strandbad habe ich schon ausgewählt. Das Hotel zu finden bereitet keine grosse Mühe.
Ihh kann erst ab Vier Uhr den Zimmerschlüssel ab dem elektronischen Ausgabekasten beziehen. So nutze ich die verbleibende Viertelstunde
um im nahen Lidl mein Nachtessen zu kaufen. Der erhaltne Code öffnet den Sesam. Mein Zimmmer sauber, grosszügig und modern. Wegen des
Selbstbezugs wirkt das Hotel etwas kalt. Schnell alles abgelegt und meine Badesachen bereitgemacht. wenig neben dem Hotel ist ein
Bootsanlegeplatz beschlidert. Den will ich auskundschaften. Vielleicht kann man auch da Baden. Tatsächlich gelange ich nach zwei Minuten
an einen Steg mit einer kleinen Wiese nebenan. Mehr brauche ich nicht. Wasser ist sauber und strahlt in hellem Blau. So kalt wie es den
Anschein macht ist es nicht. Die Temperatur passt tiptop. Mein Reisebadetuch reicht gerade um knapp zu liegen. Die Beine ragen darüber
hinaus. Ich habe trotzdem zwei entspannte Stunden. ICh telefoniere noch mit der Autovermietung .Niemand kann mir sagen, wie ich genau
zur Abgabestelle auf der französischen Seite des Flughafens Genf fahren muss. Denn der gesamte Flughafen befindet sich eigentlich
auf Schweizer Gebiet.
Meine gekauften Sachen esse ich im Zimmer, danach erkunde ich das Seeufer einige
hundert Meter Richtung Annecy bis ich an ein Lokal mit emsigen Betrieb komme. Etwas vorher setze ich mich auf eine Bank und lasse
den Abend über die Szene hereinbrechen. Um Neun bin ich zurück im Zimmer und lege mir den Plann für morgen zurecht wie ich den Wagen
zurückbringen könnte.
Um Zehn will ich das Mietauto welches ich an der schweizer Abgabestelle erhalte übernehmen. Desahlb stehe ich um Sechs Uhr auf und bin
kurz nach Sieben unterwegs. Die direkte Strecke zum Flughafen würde geradeaus durch Genf führen. Ich bin mir ziehmlich sicher, das würde
nicht funktionieren. So habe ich gestern meine Strecke um Genf entlang der Schweizer Grenze geplant um so nach Ferney-Voltaire zu gelangen.
Von dort müsste ich in den Französichen Sektor kommen. Um diese Tageszeit bin ich rasch durch Annecy und fahre tatsächlich um Neun durch
den Zoll bei Ferney-Voltaire. Ab da führt ein hoher Zaun mit Stacheldraht bis zu einer Tiefgarage in der die Rückgabestelle der Leihwagen
ist. Die Rückgabe des schadenfreien Wagens verläuft problemlos. Ich hoffe im Erdgeschoss zur schweizer Seite zu gelangen. Das ist nicht
möglich. Zurück in der Garage muss ich ein Taxi mieten, dass mich für 35 Franken um den Flughafen zur Schweizer Seite fährt. Seitlich am
Check-In Terminal befinden sich die Autovermieter. Die Zürich Versicherung hat mir einen MG 3 reserviert. Alles klappt reibungslos. Mit
einem Bus mache ich den kurzen Transfer zum Parkgeschoss. Vom Zustand des Wagens mache ich ein kurzes Video. Wie geplant fahre ich um
Zehn Uhr los. Der Weg aus der Stadt ist kurz. Wieder muss ich mich mit dem Wagen vertraut machen. So schnell als möglich schalte ich die
Warntöne aus lasse aber die visuellen Warnhinweise.
Bis nach Lausanne ist der Verkehr dicht. Das war mir bewusst. Ebenso dass es ab Bern wieder mühsam wird. Vor allem freue ich mich auf
den Bereich um Wangen an der Aare. So ist es dann auch. Über Kilometer geht es im Fahrradtempo vorwärts. Ab Oensingen geht es dann wieder
besser vorwärts. Nach sovielen Kilometer die hinter mir liegen nehme ich es gelassen. Wie erhofft bin ich um Ein Uhr Nachmittags zuhause.
Nach einer freudigen Begrüssung bespreche ich mit Rita den Nachmittag. Den Mietwagen soll ich in Baden abgeben. Mit Rita will ich mich
dort treffen um dann etwas durch die Stadt zu streifen und mit ihr dann heimfahren zu können. So machen wir das. Ich bin sogar so
entspannt, um mir ihr nach Sommerkleidern Ausschau zu halten. Wer hätte das gedacht.